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Der Ursprung der Geste liegt möglicherweise schon in der
Frühgeschichte der Menscheit, zur lautlosen Verständigung - als
Symbol für gehörnte Tiere - unter den Jägern. Sicher ist, daß ein
Hörnerpaar an der Hausfront oder auf dem Helm befestigt, den Feind
abschrecken und die Bewohner bzw. den Träger schützen sollte. Die
ausgestreckte "Hörnerhand" übernahm symbolisch die selbe Funktion
und sollte vor dem bösen Blick, Geistern und anderem Unheil
schützen. Sie wurde jedoch vielseitig genutzt, so auch zur Begrüßung
oder Segnung. In Südamerika wünscht man viel Glück, in einigen
afrikanischen Ländern verflucht man hingegen jemand mit der
Hörnerhand. Etwa im Mittelalter erhielt die Geste in Italien eine
weitere Bedeutung, die des gehörnten Ehemanns (abgeleitet aus der
lateinischen Redensart irasci in corna = wütend werden bis einem
Hörner wachsen). Im nordeuropäischen Raum fand das Zeichen besonders
in okkulten Kreisen Anwendung. Heute taucht es inflationär auf
Konzerten der Heavy-Metal- und Gotik-Szene auf. |
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