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Pressefreiheit

 

Beschämend!?!

 

Berlin, den 04.05.2023

Gestern am „Tag der Pressefreiheit“ fand auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor eine Kundgebung für Julian Assange statt. Etwa 30-40 Leute besuchten die Veranstaltung. Peinlich für eine Millionenstadt oder war der Zeitpunkt, Mittwoch, 14:30 Uhr einfach nur schlecht gewählt? Zur gleichen Zeit nur wenige Meter weiter direkt vorm Brandenburger Tor hatte sich mindestens die dreifache Anzahl von Touristen eingefunden, ihr Mobiltelefon gezückt, um die Welt mit weiteren Fotos „Ich in Berlin“ zu beglücken. Die absolut größte Menschenansammlung stand im Umfeld des Hotel Adlon, starrte auf den Eingangs-bereich und schien auf irgendwelche Prominente zu warten.
Mein Berlin, bekannt als grüne Hochburg, den Ver-fechter der Menschenrechte par excellence, mit Nieder-lassungen aller demokratischen Parteien, Wohnsitz hunderter von Journalisten und der zukünftigen geist-igen Elite (ca. 200000 Studierenden) bekommt es nicht hin eine halbwegs eindrucksvolle Kundgebung für Julian Assange auf die Beine zu stellen. Obwohl die Außen-ministerin noch vor der Bundestagswahl die sofortige Freilassung von Assange geforderte hatte und Frau Roth, Staatsministerin, Beauftragte für Kultur und Medien in einem TAZ-Interview vom 2. Mai nochmals unterstrich  „Eine Freilassung von Assange wäre ein gutes und wichtiges Signal für die Pressefreiheit“ glänzten nicht nur die Grünen sondern alle Parteien durch Abwesenheit. Ja, selbst die Journalisten zeigten keine Anstalten zur  Solidarität für ihren Berufsge-nossen.
Es kommt eben darauf an, wo die Pressefreiheit in Ge-fahr ist, im eigenen Land oder bei den Verbündeten? Ein Aufschrei, der Empörung? Das könnte der Karriere nicht förderlich sein, aber beim Rest der Welt kann man Haltung zeigen und große Töne spucken.