<logo theaterdock>
Die Geschichte des Punks Link zur Konzept-Seite
Punk Story I Punk Story II Punk Story III Punk Story IV Wortherkunft Punk-Rock

 

 

Die Geschichte des Punks

 

 

Der Punk ist tot, zumindest sah es die britische Presse so, als die Sex Pistols sich auflösten. Jedoch hatte sich inzwischen die Punk-Szene etabliert, und ihr Fortbestand hing nicht von der Existenz einer Gruppe ab. Die Gefahr drohte aus ganz anderen Richtungen. Die Presse hatte Punk auf häßliche, krawallschlagende Proleten reduziert. Viele Jugendliche mißverstanden die neue Bewegung, schloßen sich ihr an, uniformierten sich und wurden zum Abbild der öffentlichen Meinung. Malcolm McLaren oder Bernie Rhodes Idee von einer Kunstrichtung oder die eines Lebensgefühl erreicht die Masse nie. Die Hauptakteure der Szene, die Bands unterlagen einer normalen Entwicklung. Die Gruppen wurden musikalisch reifer und verschiedene neue Einflüsse hielten in ihrer Musik Einzug. Reggae (Members, Ruts, Clash, Angelic Upstart); Mod-Revival (Jam, Melton Parkas, Chords); die Annäherung zur Popmusik (Billy Idol, Adam Ant, Police, Boomtown Rats); elektronischer, experimenteller Einfluß New Wave (Joy Division, Wire, Gang of Four, Ultravox, Fall, Bauhaus); oder die eher morbide Richtung, später Gothic genannt (Siouxsie & the Banshees, Cure). Sie alle hatten als Punk-Bands begonnen, und verkauften sich nun unter neuen Etiketten. Mick Jones (Clash) meinte zu dieser Entwicklung: "Wir sind der wahre Geist von '76 in England. Andere Bands sahen was geschah, sie glaubten Punk würde das nächste große Ding sein, und sie wollten dabei sein. Die meisten von ihnen waren Mist. Sie versuchten einfach davon zu profitieren was ein paar gute Leute angefangen hatten. Als die Pistols hier rüber kamen und  durchfielen, kam der Run auf den Punk schnell zur Ruhe. Die Bands beeilen sich nun woanders aufzuspringen. Gut, dass sie weg waren! Wir machen weiter. In einem Jahr kommen die anderen Bands wieder zurückgekrochen." (Interview, Los Angles Times, 1978) Viele englische Punk-Bands machten inzwischen Tourneen durch USA, und die Amerikaner entdeckten nun auch ihre eigenen Gruppen, die zum Teil schon vor den englischen Gruppen bestanden. (Dead Boys, Dictators, Dickies, Avengers)
Das erste Punk-Revival startet schon 1980 mit der Tour von Discharge, Exploited und Anti-Pasti "Apokalypse Now". Diese Gruppen beriefen sich wieder auf die Anfänge des Punk-Rocks, spielten jedoch noch eine Spur härter und waren die Vorläufer des Hardcores. Gleichzeitig entstand ein Ableger Oi! (Cock Sparrer, The 4 Skins, Red Alert, Blitz), dessen Anhang zum großen Teil aus Skins bestand. Es gelang den Gruppen nur schwer auf Distanz zu dem rechten Flügel der Skinheadbewegung zu gehen, der in der Öffentlichkeit das Bild der Skins prägte.
Weitere Revivals folgten. Jedoch war Punk nie eine Massenbewegung, selbst zu seiner besten Zeit in UK 1977, waren die Anhänger des Punks eine Minderheit unter den Jugendlichen. Vielleicht liegt darin das Geheimnis, dass immer wieder Gruppen ihn für sich neu entdeckten. Ob Nirvana, Red Hot Chili Peppers, Offspring, Green Day, Prodigy, Limp Bizkit oder Bloodhound Gang, sie alle entlehnten Attitüden, Mode oder Musik bei dem Punk.

(weiterführende Literatur siehe Punk-Literatur)

 

Text: "R.otten.s" Z.Blanck