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  Jemen Ukraine

Kriegsbeginn:

2015 2022
Kriegsgrund:

Vordergründig griff Saudi-Arabien in den jemenitischen Bürgerkrieg ein um den gestürzten Präsidenten Mansur Hadi, der von den schiitischen Huthi-Rebellen abgesetzt wurde, wieder einzusetzen. Es geht aber in erster Linie den Saudis (Wahhabiten, puristisch-traditionelle Sunniten) um die Vorherrschaft gegenüber dem schiitischen Iran (unterstützt die Huthis) im arabischen Raum. Der UN-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten im Jemen verurteilte die Luftangriffe der von Saudi-Arabien geführten Militärallianz im Jemen als Verstoß gegen das internationale humanitäre Völkerrecht und prangerte ausdrücklich die Erklärung der Provinz Saʿda zum "militärischen Ziel" an. Im Frühjahr 2022 wurde eine sehr brüchige befristete Waffenruhe ausgehandelt. Auch wenn es nicht zu einer offiziellen Verlängerung kam, so scheint es doch deutlich weniger Kämpfe zu geben als in den vergangenen Jahren.

2007 sprach Putin auf der Münchener Sicherheitskonferenz und bezeichnete die NATO-Osterweiterung als „provozierenden Faktor“. Ab 1994 unterstützte die USA mit Finanzhilfen die Ukraine. Nähere Erläuterung des Verlaufs der Einflussnahme der USA in den darauffolgenden Jahren hier.

Am 24. Februar 2022 befahl der russische Präsident Putin die Invasion auf das Staatsgebiet der Ukraine.

Die kurze Geschichte der  Kriegsparteien:

Obwohl Nachbarländer gibt es so gut wie keine gemeinsame Geschichte der beiden Staaten.

 

Der Jemen entwickelte sich ab 2000 v. Chr. zur Drehscheibe des Handels. Es entstanden die ersten regionalen Königreiche (darunter das legendäre Saba). Die Römer nannten den Jemen wegen seiner Reichtümer Arabia Felix (glückliches Arabien). Ab dem 6. Jahrhundert n. Chr. geriet der Jemen unter der Herrschaft verschiedener Okkupanten (u.a. Perser, Osmanen, Portugiesen, Briten). Nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg wurde der Norden Jemens 1918 ein unabhängiges Königreich. Der Süden blieb weiterhin britische Kolonie und erlangte 1967 als sozialistische Volksrepublik Jemen die Unabhängigkeit. 1990 schlossen sich die beiden Staaten zusammen. Jedoch herrschten insbesondere im Süden bürgerkriegsähnliche Zustände. Im Zweiten Golfkrieg stellte sich der Jemen auf die Seite des Iraks. Was zu Kürzungen und Streichungen der Entwicklungshilfemaßnahmen der arabischen Öl-Staaten führte und den Staatshaushalt extrem belastete. 1994 und erneut im Jahre 2013 kam es zum Bürgerkrieg.


In Saudi-Arabien herrschte lange Zeit wegen des Wüstenklimas und der damit verbunden spärlichen Vegetation das Nomadentum. Im 7. Jahrhundert gelang es Mohammed die Beduinenstämme durch den Islam zu vereinen und innerhalb weniger Jahrzehnte eroberten Muslime ein Gebiet von Spanien bis nach Indien. Die Machtzentrale verlagerte sich daraufhin nach Bagdad, Ghasna und Kairo und Mekka und Medina verloren zunehmend an politischer Bedeutung. Im 18. Jahrhundert versuchte der Stamm der Saud die Beduinenstämme wieder zu einigen, aber erst 1932 wurde der Staat gegründet. Durch die Erdölvorkommen und dem damit verbundenen Reichtum avancierte Saudi-Arabien schnell zu einem wichtigen Handelspartner. Die Waffenindustrie und hier insbesondere die USA profitierten davon mit Milliardengeschäften. Selbst die Terroranschläge vom 11. September 2001 führten nicht zu Unstimmigkeiten zwischen den beiden Staaten, obwohl der angebliche Urheber Osama bin Laden sowie 15 der 19 Attentäter Staatsbürger Saudi-Arabiens waren.

Die heutigen Staaten Russland, Belarus und die Ukraine haben ihren Ursprung im Kiewer Rus, dem ersten ostslawischen Staat des 10.- 12. Jahrhunderts. Nach dessen Zerfall stritten sich Russland und Polen um die Ukraine (übersetzt: Grenzland).

1648 befreite sich ein Teil der heutigen Ukraine in einem Volksaufstand unter Führung der Kosaken von der Herrschaft Polens und gründeten den unabhängigen Staat Hetmanat. Dieser Staat unterstellte sich 1654 im Vertrag von Perejaslaw der Oberherrschaft des Moskauer Zaren. Das Hetmanat blieb als autonomer Teil des russischen Reichs bis in die Herrscherzeit von Katharina der Großen bestehen.

Nach der Teilung Polens Ende des 18. Jahrhunderts fiel die Rest-Ukraine an Russland und den Habsburgern. In dem allgemeinen europäischen national-trunkenden Taumel des 19. Jahrhunderts bildete sich eine Bewegung mit dem Ziel eines eigenen „ukrainischen“ Nationalstaat.

In den Wirren des 1.Weltkriegs gründete sich nach dem Rückzug der Russen (Oktoberrevolution) eine Ukrainische Volksrepublik sowie eine Westukrainische Volksrepublik, deren Gebiete jedoch auch von Polen beansprucht wurden. Nach Beendigung des Krieges fielen die westukrainischen Gebiete an Polen, Rumänien und die Tschechoslowakei, die Zentral-, Ost- und Südukraine an die Russische Sowjetrepublik. Mit der Proklamation der Sowjetunion im Dezember 1922 wurde auch die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) gegründet.

Im 2.Weltkrieg wurden infolge des Hitler-Stalin-Pakts die westukrainischen Gebiete in Polen von der Sowjetunion annektiert. Nach den Überfall auf Russland stand der größere Teil der Ukraine unter deutscher Besatzung. Einige Gruppen in der Bevölkerung arbeiteten mit den Besatzer zusammen, andere führten einen Partisanenkampf. Als der Krieg endete fielen die annektierten polnischen Gebiete an die Sowjetunion.

1954 anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Vereinbarung von Perejaslaw wurde die Krim in die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik (USSR) überführt.

 Nach dem Zerfall der Sowjetunion richtete die Ukraine im Dezember 1991 ein Referendum zur staatlichen Unabhängigkeit aus, da keine Alternative zur Unabhängigkeit der Ukraine zur Wahl stand, kam es zu einem eindeutigen Wahlergebnis von 90,3 %.

Tote:

Stand 21.01.2022: Insgesamt sind in dem Bürgerkrieg im Jemen bereits mehr als 370.000 Menschen getötet worden.  (Quelle:dw.com)

26.01.2023: Die UNO sprach zuletzt von rund 7.000 getöteten Zivilistinnen und Zivilisten. Die Verluste bei den Armeen liegen wohl jeweils im sechsstelligen Bereich – doch diese Daten werden von den Kriegsparteien für ihre Propaganda verwendet. (Quelle:ORF)

Bedrohung durch Hunger:

Die Vereinten Nationen benennen die Situation in Jemen seit Jahren mit einem erschreckenden Superlativ: die "schlimmste humanitäre Krise der Welt". 24 Millionen Jemeniten, knapp 80 Prozent der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe oder Unterstützung durch Hilfsorganisationen angewiesen, 14,3 Millionen Menschen leben in akuter Not, wie das UN-Nothilfebüro Ocha mitteilt. Das heißt, sie können ihr Leben aus eigenen Mitteln nicht mehr bestreiten. (Quelle: sueddeutsche.de)

nicht bekannt

Flüchtlinge:

3.856 Menschen aus dem Jemen sind nach Angaben der UNHCR im Jahr 2021 geflohen und haben einen Asylantrag in anderen Ländern gestellt. Das entspricht ca. 0,012% aller Einwohner. (Quelle: laenderdaten)

Aufgrund des Krieges sind 4,3 Millionen der Menschen im Jemen Binnenflüchtlinge. (UNHCR: Stand 1. April 2022)

8.087.952 Menschen aus der Ukraine sind dem UNHCR zufolge vorläufig als Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 21. Februar 2023). ca. 3 Mio. flohen nach Russland. (Quelle:mediendienst) Die Zahl der Flüchtlinge entspricht ca. 25% aller Einwohner der Ukraine.

 

(UNHCR - The UN Refugee Agency)

finanzielle Unterstützung:

Seit Beginn des Konflikts (2015) im Jemen hat die EU Hilfe in Höhe von über 1,3 Mrd. EUR geleistet und "ist über die katastrophale humanitäre Lage im Land unvermindert besorgt".(Quelle: consilium)

In einem Jahr (2022) leistete die westliche Allianz ca. 130 Milliarden € davon ca. 60 Mrd. fürs Militär und 70 Mrd. (davon die EU insgesamt ca. 40 Mrd.) als finanzielle und humanitäre Hilfe (Quelle: statista)

Aggressor:

Saudi-Arabien (zu Beginn des Krieges eine arabische Allianz mehrerer Staaten) mit logistischer Unterstützung von USA, Großbritannien und Frankreich.

Russland
Sanktionen:

Die saudisch geführte Militärkoalition und die Vereinten Nationen legten dem stark von Importen abhängigen Jemen während der Militärintervention eine nahezu totale Blockade des Landes auf. Begründete wurde dies mit einem Waffenembargo.

 

Die Saudis hingegen sind der größte Waffenimporteur der Welt und schlossen während des Krieges  milliardenschwere Rüstungsverträge mit den USA ab. Sanktionen blieben aus.

Inzwischen (Stand 28.02.2023) gibt es zehn Sanktionspakete der EU, sowie weitere Beschlüsse einzelner Staaten (u.a. USA, Schweiz, Großbritannien, Kanada, Australien).

Präsenz des Konflikts in den Medien:

So gut wie keine.

„Und täglich grüßt das Murmeltier...“

Man kann sich vor lauter Berichterstattung nicht mehr retten, bis hin zu weltbewegenden Themen wie  „Hunderettung in der Ukraine“ (WDR).

Stand: Februar 2023

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